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Kleines Sturmtief mit großer Wirkung
Über dem Ärmelkanal liegt derzeit das kleine Sturmtief Livia, das große Teile West- und Mitteleuropas mit ziemlich wolkenreicher und feuchter Luft versorgt. Von der Nordsee bis zum westlichen Mittelmeer sind damit starke Regengüsse verbunden.Tief Livia hat es somit in sich. Über der Nordsee und vor England werden Sturmböen mit Windstärken bis 8 Beaufort erreicht. In Richtung Festland schwächt sich der Wind etwas ab, er weht aber dennoch über den Benelux-Ländern und Teilen Deutschlands noch frisch bis stark böig. Dazu kommen zahlreiche Wolken, die spiralförmig vom Ärmelkanal über England und die Nordsee nach Deutschland reichen und von dort weiter über die Schweiz und Norditalien bis zum westlichen Mittelmeer. Sie sind mit Feuchtigkeit bepackt und laden teilweise enorme Regengüsse ab. So kamen in den vergangenen 12 Stunden auf Guernsey 34 Liter, in Plymouth 19 Liter, in Shoeburyness 14 Liter, in Wattisham und Shoreham je 13 Liter und in Saint Catherine’s Point 12 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Aber auch in Frankreich, der Schweiz und Norditalien wurde ergiebige Regengüsse zwischen 20 Uhr gestern Abend und 8 Uhr heute Morgen gemessen: Genf 26 Liter, Grono 25 Liter, Vichy 21 Liter, Cannes 13 Liter sowie Saint-Auban-sur-Durance und Clermont-Ferrand je 12 Liter.
Schaut man sich die Radar- und Satellitenbilder zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer genau an, ist unschwer zu erkennen, dass in den kommenden Stunden noch einiges an Regen vom Himmel kommen wird. Die Regenbänder sind insgesamt schmal, aber dafür sehr feuchtigkeitsgeladen. Außerdem ziehen von Süden her Gewitter in Richtung Deutschland, die uns heute Nachmittag erreichen werden. Das an sich kleine Sturmtief Livia hat also große Teile Europas fest im Griff, so wetter.net.