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Juni-Bilanz: Erst brütend heiß, dann Sintflutregen
Der Juni war in jeglicher Hinsicht rekordverdächtig: Erst legte sich eine brütende Hitzeglocke mit neuen Rekorden an einigen Wetterstationen über Deutschland, dann sorgte Tief Rasmund für sintflutartigen Regen.
Schaut man sich die Gesamtstatistik des Juni an, gab es von allem zu viel: Zu viel Wärme, zu viel Regen und zu viel Sonnenschein. Regional gibt es allerdings erhebliche Unterschiede: So war es vor allem zwischen dem Niederrhein und Südbayern deutlich zu warm mit einem Temperaturüberschuss von örtlich mehr als 4 Grad. Nach Norden zu war es zwar ebenfalls zu warm, doch hier weicht das Plus (1 bis 1,5 Grad über dem Mittel) nicht so stark vom Soll ab. Bundesweit war der Juni rund 2,6 Grad wärmer als gewöhnlich.
Sonnenschein gab es fast überall reichlich. Landesweit wurden 17 Prozent mehr als üblich registriert. Aber auch hierbei gibt es Unterschiede: Während in der Südhälfte, in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Südhessen die positive Abweichung vom Mittel bis zu 42 Prozent beträgt, sind es zwischen NRW, Tiefebene und unterer Oder maximal 15 Prozent. Unmittelbar an der Nordsee sowie in der westlichen Tiefebene gibt es sogar ein minimales Sonnenschein-Defizit von 1 bis 6 Prozent.
Nach dem März ist der Juni erst der zweite Monat in 2017, der überdurchschnittlich viel Niederschlag verzeichnen konnte. Besonders die letzten Junitage haben die Monatsbilanz deutlich nach oben korrigiert. Sintflutartige Regenfälle zwischen Berlin und Brandenburg und der Nordsee brachten hier lokal die zwei- bis dreifache Monatsmenge Regen. Dagegen blieb es im Westen und Südosten deutlich zu trocken. Absolutes Schlusslicht bei den Niederschlägen war im Juni das Rhein-Main-Gebiet, wo teilweise nur ein Drittel des Solls erreicht wurde.