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Januar mit Temperaturrekorden, Stürmen und Hochwasser
Da neigt sich der erste Monat im Jahr 2018 schon wieder dem Ende entgegen. Wir werfen ein Blick zurück auf den Januar, der so gar keine winterliche Glanzleistung zeigte.
Der Monat zeichnete sich vor allem durch ein deutliches Temperaturplus aus. Überall war es viel zu mild für die Jahreszeit. Für gesamt Deutschland lag die durchschnittliche Temperatur diesen Januars etwa 4 Grad höher als der langjährige Mittelwert. Den größten Wärmeüberschuss gab es in der Südhälfte, hier war es teilweise fast 6 Grad wärmer als üblich.
Zwar gab es auch einige kalte Tage, doch insgesamt überwogen die milden Phasen. Immer wieder wurde die 10-Grad-Marke geknackt. Am 24. Januar purzelten sogar mehrere Dekadenrekorde, wie in Hamburg mit 13,5 Grad, in Bremen mit 13,9 Grad oder in Düsseldorf mit 14,6 Grad.
Die außergewöhnlich milden Temperaturen hingen aber nicht zwangsläufig mit viel Sonne zusammen. Ganz im Gegenteil, denn die Sonnenscheindauer erreichte nur in den wenigsten Regionen ihr Soll. Besonders vom Saarland bis ins Münsterland blieb der Himmel häufig grau.
Während die Sonne also auf dem Rückzug war, brachten die zahlreiche Wolken jede Menge Niederschlag. Fast überall wurde das langjährige Mittel überschritten, teils kam sogar mehr als das Doppelte der üblichen Niederschlagsmenge von Himmel.
Auch wenn wir uns mitten im Winter befinden fiel meist Regen statt Schnee, in Anbetracht der recht hohen Temperaturen kein Wunder. Zwischendrin wurde es zwar vielerorts auch mal weiß, doch mit der wiederkehrenden Milderungen folgte auf winterliche Tage immer wieder teils kräftiges Tauwetter. Damit verbunden waren gleich zwei kritische Hochwasserlagen in diesem Monat.
Zusätzlich wirbelten in diesem Januar auch zwei Winterstürme über Deutschland. Zum Jahresstart sorgte das Tief Burglind am 3. Januar verbreitet für Sturmböen oder schwere Sturmböen. Vor allem im Süden und Westen wurden auch Windgeschwindigkeiten über 100 Kilometern pro Stunde erfasst.
Noch heftiger traf uns das Orkantief Friederike am 18. Januar. In einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen bis Sachsen und Südbrandenburg fegten selbst im Flachland orkanartige Böen und stellenweise sogar Böen mit voller Orkanstärke von über 120 Stundenkilometern vorüber. Auf dem Brocken wurden Spitzenböen von 205 Kilometern pro Stunde gemessen. Orkan Friederike hinterließ schwere Schäden und mehrere Tote. Zahlreiche Bäume wurden umgerissen, Fahrzeuge beschädigt und Dächer abgedeckt. Die Bahn stellte zwischenzeitlich bundesweit den Fernverkehr ein.
Nach Bilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft verursachte der Orkan Friederike Versicherungsschäden von rund einer Milliarde Euro. Damit ist er der zweitteuerste Sturm der vergangenen 20 Jahre. An der Spitze dieser Liste bleibt weiterhin Orkan Kyrill, der genau 11 Jahre vorher wütete und die deutschen Versicherer mehr als zwei Milliarden Euro kostete.