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Inversionszeit
Hoher Luftdruck im Oktober, da kommt der Begriff Inversion ins Spiel. Und nächste Woche steht uns eine erste Kostprobe hiervon ins Haus, vor allem im Süden und Südosten des Landes.Bei einer Inversion handelt es sich um eine Umkehr der üblichen Verhältnisse. Der Begriff bezieht sich in der Sprache der Meteorologen auf den Temperaturverlauf mit der Höhe. Sie bildet sich bei hohen Luftdruckverhältnissen, absinkender Luftbewegung und windarmen Lagen. Trockene und milde Luft in höheren Luftschichten schafft es dann größtenteils nicht mehr, bis in die untersten Luftschichten vorzudringen.
Üblicherweise nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe ab. Jeder, der hoch hinaus will, weiß, dass er sich dort warm anziehen muss. Auch im Hochsommer müssen beispielsweise auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze einstellige Temperaturen einkalkuliert werden. Dort bleibt wenig Spielraum für T-Shirt und kurze Hose, wenn man nicht Frostbeulen bekommen möchte.
Doch von Oktober bis in den Februar hinein wird diese Regel zuweilen auf den Kopf gestellt. Einerseits ermöglichen physikalische Grundgesetze ein Ausweichen warmer Luft in die Höhe und das Verweilen kalter Luft in Bodennähe, weil kalte Luft dichter und damit schwerer ist als wärmere Luft.
Der zweite Grund für umgekehrte Temperaturverhältnisse mit der Höhe ist in der rasch schwächer werdenden Sonnenkraft und in der verkürzten Sonnenscheindauer zu suchen. Bedingt durch einen flacheren Einstrahlungswinkel mit weniger ankommender Energie pro Quadratmeter ergibt sich im Umfeld immer kürzerer Tage und längerer Nächte eine negative Strahlungsbilanz. In den Nächten gibt der Boden mehr Energie ins Weltall ab, als er während der kurzen Tage und bei einem flachen Sonnenstand noch aufnehmen kann. Die Folge ist die Bildung von relativ kalter Luft in bodennahen Luftschichten. Dies geht oft mit Nebel und Hochnebel in den Tälern einher.
Tagsüber vermag die Sonne dann nicht die unterschiedlich temperierten Luftmassen zu vermischen, sie ist zu schwach oder Hochnebel und Nebel schieben ihr einen Riegel vor. Das beschriebene Phänomen wird uns in der nächsten besonders im Süden und Südosten unseres Landes vermehrt begegnen, prognostizieren die Meteorologen von wetter.net. Dann schiebt sich 15 Grad warme Luft in Höhen von 1500 bis 1550 Metern über nachts in Bodennähe auskühlende feuchte Luft.