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Indonesien zwischen Vulkanausbruch, Tsunami und Starkregen
Der indonesische Vulkan Anak Krakatau ist am Samstag ausgebrochen, infolgedessen es zu einem verheerenden Tsunami kam. Mehr als 430 Menschen starben dabei. Heftige Regenfälle erschweren nun die Rettungs- und Aufräumarbeiten.
Immer wieder trifft es Indonesien, immer wieder um die Weihnachtszeit, mag sich der eine oder andere sicherlich gedacht haben, als am Samstagabend die Nachricht eines heftigen Vulkanausbruchs in Indonesien die Runde machte. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einem hochgradig aktiven Vulkangürtel. Der Feuerring steht in direkter Verbindung mit den Subduktionszonen der an die Pazifische Platte angrenzenden Platten. Dadurch ist die gesamte Region seismologisch ein regelrechtes Pulverfass.
Ursache für das Unglück in der Sundastraße war ein vorausgegangenes Erdbeben der Stärke 5,1. Sein Epizentrum lag nur in einem Kilometer Tiefe. Ungefähr zur gleichen Zeit brach der dort befindliche Anak Krakatau aus, das „Kind des Krakatau". Dieser Vulkan erschien erst 1927 an der Meeresoberfläche, nachdem zuvor 1883 der große Krakatau ausgebrochen war. Der Vulkanausbruch des Anak Krakatau und das Erdbeben führten zusammen zu einem Tsunami im südostasiatischen Raum. Da das Erdbeben jedoch nicht den nötigen Schwellenwert von mindestens 6,5 erreicht hatte, wurde das Tsunami-Frühwarnsystem nicht ausgelöst. Dadurch konnten sich viele hundert Menschen nicht in Sicherheit bringen und ertranken in den Fluten. Derzeit beläuft sich die Opferzahl auf mindestens 430 Tote, rund 1500 Menschen wurden verletzt. Zahlreiche Personen werden nach wie vor vermisst. Schlammlawinen haben zudem die Infrastruktur in der Region um die Sundastraße massiv zerstört. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten gestalten sich entsprechend schwierig und werden immer wieder unterbrochen, da zudem heftige Regenfälle niedergehen. Die indonesische Behörde für Klimatologie und Geophysik warnt weiter vor hohen Wellen an den Küsten und enormen Regenfällen – Bewohner der küstennahen Gebiete sollen sich nach wie vor landeinwärts aufhalten. Wann sich die Situation wieder entspannt, ist derzeit vollkommen unklar, zumal der Anak Krakatau absolut unberechenbar ist.