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Hurrikan Harvey wirbelt über Südtexas

In der Nacht von Freitag auf Samstag MESZ hat Hurrikan Harvey amerikanisches Festland erreicht. Das Auge des Ungeheuers liegt mittlerweile hart nördlich der texanischen Küste zwischen Corpus Christi und Houston. Harvey wütet mit bis zu 220 km/h.

Der Süden von Texas befindet sich im Ausnahmezustand. Gähnende Leere in den Supermarktregalen, gespenstisch verbarrikadierte Häuser und hunderttausende flüchtende oder sehr angespannte Menschen kennzeichnen die Region. Zu rechnen ist in den nächsten Tagen mit einem Orkan mit Sturmfluten an der Küste, sintflutartigen Regenfällen und schweren Überschwemmungen. Mittlerweile wurde der Notstand ausgerufen, der Hurrikan ist der schlimmste seiner Art seit Katrina im Jahr 2005.

Ursache des Desasters ist Hurrikan Harvey, der in der Nacht auf Samstag MESZ den Süden von Texas erfasst hat und sich nur sehr zögernd nach Norden bewegt. Seine genaue Zugbahn ist unberechenbar, seine Zuggeschwindigkeit beträgt aktuell rund 10 km/h. Bis zu 16 Millionen Menschen könnten von Harvey betroffen sein.

Die Ausläufer des Wirbelsturms reichen mittlerweile bis in die Region knapp südlich von San Antonio. Die Windgeschwindigkeiten belaufen sich auf rund 185 km/h, Tendenz sinkend, da über Land der Energienachschub in Form von Wasserdampf ins Stocken gerät. Windböen erreichen jedoch derzeit 230 km/h. Deshalb wurde besonders vor den Sturmfluten entlang der texanischen Küste gewarnt. Die Wellenhöhe liegt aktuell bei 9,5 bis 10 Metern.

Bis zur Nacht auf Sonntag sollen sich die Winde auf 120 km/h, in Böen auf 140 km/h abschwächen. Als weitaus problematischer werden sich jedoch die unvorstellbaren Regenmengen erweisen, die den Süden von Texas in den nächsten 96 Stunden erwarten. Da sich Harvey über Land kaum noch von der Stelle bewegen, sondern eher herumeiern soll, sind tagelange Sintfluten zu erwarten und damit auch verheerende Überschwemmungen, warnt das Team von wetter.net.

Voraussichtlich wird es bis zum Monatswechsel dauern, bis aus Harvey ein tropisches Tief geworden ist, das den weitaus größten Teil seiner Kraft und seines Schreckens eingebüßt hat. Bis dahin halten wir Sie auf dem Laufenden und raten von einer Reise in den Süden von Texas ab.