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Hochsommer nimmt wieder Fahrt auf

Nach einer kurzen Abkühlung besonders im Norden des Landes kommen mit neuem Hochdruckeinfluss erneut hochsommerliche Temperaturen auf. Und das nicht nur im Süden des Landes, sondern wieder in ganz Deutschland. So stellen die Temperaturen um 20 Grad in diesen Tagen im Norden Deutschlands lediglich eine kurze Sommerpause dar.

Schon am kommenden Dienstag gehen die Temperaturen wieder deutlich herauf und erreichen aller Voraussicht nach auch in der Hansestadt Hamburg die 30-Grad-Marke. So bleibt aber auch die Trockenheit im Norden Deutschlands weiter ein großes Thema. Bis Mitte Juli sind weiterhin keine signifikanten Niederschläge zu erwarten. Die Wald- und Buschbrandgefahr bleibt demnach ebenfalls auf höchstem Niveau und die Flusspegel sinken weiter. Landwirte befürchten jetzt schon große Ernteeinbußen. Aktuell sorgen dazu Busch- und Feldbrände für weitere Zerstörungen des Erntegutes. Ganz nach dem Motto: Was die Trockenheit stehen lassen hat, nimmt sich nun das Feuer. 

Grund für diese anhaltende Trockenheit ist eine fast schon seit April vorherrschende Großwetterlage. Hochs über Skandinavien oder über Nordwesteuropa blockieren atlantische Tiefdruckgebiete, die wiederum weiter nordwärts oder auch südwärts ausweichen müssen. Die Folge sind große Trockenheit in Mittel- aber auch in Nordeuropa. Der mitteleuropäische Sommer ist hingegen eher durch Tiefdruckgebiete beeinflusst, was mehr Regenwasser und auch kühlere Temperaturen nach sich zieht. Auch wenn Hochdrucklagen über Nordeuropa im Sommer durchaus auch mal öfter vorkommen, ist eine so lange Hochdruckblockade dennoch sehr ungewöhnlich. 

Die massive Erwärmung der polaren Breiten zum Ende des Winters führte zu einer raschen Stabilisierung des Wetters im mitteleuropäischen Raum. Kalte Luftmassen flossen nach Nordamerika und Russland ein und Mitteleuropa bekam einen Märzwinter. Danach war der Kampf der Temperaturen zwischen mittleren und polaren Breiten besiegelt und Hochdruckgebiete konnten sich immer wieder bei uns einnisten, die sonst durch stärkere atlantische Tiefdruckgebiete rasch wieder ausgeräumt worden wären. Doch sind die Temperaturunterschiede zwischen polaren Regionen und mittleren Breiten weniger groß, sind auch die resultierenden Tiefdruckgebiete weniger stark und die Hochdruckwetterlagen konnten und können sich länger bei uns behaupten. 

Wie lange sich diese Wetterlage weiter hält ist nicht abzusehen. Generell könnten auch Ex-Tropenstürme, die von Amerika über den Atlantik ziehen, unser Wetter in Europa durchaus stark verändern, oder aber auch die Hitze weiter entfachen. Das kommt ganz auf die jeweilige Zugbahn der Ex-Tropenstürme an.