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Hitze und Unwetter statt Schafskälte

Seit Montag steht kalendarisch die Schafskälte auf dem Plan, eine Singularität wie das Weihnachtstauwetter, die Eisheiligen oder der Siebenschläfer. Doch Nordwestwinde und kräftige Tiefs über dem Nordostatlantik fehlen. Vielmehr dominieren Sommerhitze und hohes Unwetterpotenzial.

Der Name Schafskälte stammt von den zur jetzigen Zeit bereits geschorenen Schafen, denen Kälteeinbrüche aus nördlichen Gefilden durchaus gefährlich werden können. Für gewöhnlich teilen sich die zwei Wochen der Schafskälte in einen Kälteeinbruch in diesem Tagen und eine markante Abkühlung zum Ende des zweiten Junidrittels, also zum Ende des Zeitraums. Dabei können im Alpenraum nochmals bis in Höhen zwischen 1100 und 1500 Meter herab Schneefälle auftreten.Zuletzt gab es das im Alpenraum lehrbuchmäßig 2010. Die Kälteeinbrüche basieren auf der unterschiedlich schnellen Erwärmung von Land und Wasser. Ähnlich wie zu den Eisheiligen lenken dabei Tiefdruckgebiete polare Luft weit nach Süden bis zu uns.

Doch davon sind wir derzeit weit entfernt. Vielmehr stellt sich seit Wochen immer wieder eine Ost- bis Südströmung bei uns ein. Während dabei im Nordosten meist trockene und phasenweise etwas weniger heiße Luft dominiert, nistet sich im Südwesten immer wieder schwülheiße Mittelmeerluft ein, die lokale Unwetter im Gepäck hat. Zudem liegen im Süden und Westen die Höchstwerte in den nächsten Tagen mitunter oberhalb der 30-Grad-Marke. Die erhöhte Unwettergefahr hält dabei über das Wochenende hinaus bei uns an. Dabei sinkt ab dem Wochenende allerdings zögernd das Temperaturniveau.

Ob sich die Wetterlage in der zweiten Hälfte der nächsten Woche dann voll und ganz auf kühlere westliche Winde vom Atlantik und zeitweilige Regengüsse umstellt, ist noch offen, doch derzeit durchaus denkbar. Dann würde zumindest die zweite Hälfte der Schafskälte doch noch zu ihrem Recht kommen, so wetter.net. Die Höchstwerte kämen dann über die 20-Grad-Marke kaum noch hinaus oder blieben darunter.