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Hitze als Verkehrsbehinderung

Fast alle Materialien reagieren auf Erwärmung mit Ausdehnung. Dass sich erwärmende Luft ausdehnt und aufsteigt, ist bekannt. Dass auch Betonplatten dazu in der Lage sind, mag viele überraschen. Gefahr auf Autobahnen Ausdehnungen haben bei Temperaturen von über 30 Grad teils gravierende Auswirkungen.

Rund 30 Prozent der deutschen Autobahnen haben einen Betonbelag, der aus vielen aneinander liegenden Platten besteht. Erwärmt sich nun der Beton, dehnt er sich aus. Dann besteht die Gefahr, dass sich die Platten heben und es zum sogenannten "Blow-Up" kommt und eine erhebliche Unfallgefahr besteht. Dabei werden die Platten so groß, dass die dazwischen liegenden Fugen nicht mehr als Puffer ausreichen. Die sich hebenden Platten stellen ein gefährliches Hindernis für den Verkehr dar. Auch Teerstraßen können bei großer Hitze ein Problem darstellen, indem sie sich verflüssigen. Beim erneuten Aushärten entstehen dann gefährliche Rillen. 

Gleisverwerfungen bei der Bahn 

Was im Straßenverkehr die Betonplatte ist, ist im Schienenverkehr das Stahlgleis. Bei großer Hitze dehnen sich die Gleise aus und es kommt zu "Gleisverwerfungen". Im fahrenden Zug machen sich diese Verwerfungen durch "leichte Schläge" bemerkbar. Die extrem hohen Temperaturen der kommenden Tage lassen erwarten, dass die Höchstgeschwindigkeiten der Züge aus Sicherheitsgründen reduziert werden oder sehr stark betroffene Strecken zeitweise gesperrt werden müssen. Es ist daher mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen.