Dominik Jung
Heißer November - was erwartet uns im Winter?
Der November bleibt rekordverdächtig mild. Was bedeutet das für den bevorstehenden Winter? Was sagen die aktuellen Klimatrends für Dezember, Januar und Februar? Droht wirklich ein Jahrtausendwinter?Der November ist aktuell schon 6 (!!!) Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Die langjährige mittlere Tagestemperatur für den Monat liegt bei 4 (!!!) Grad. Aktuell sind es satte 10 Grad. Damit ist der Monat sogar noch deutlich wärmer als der Frühlingsmonat April in diesem Jahr war.
Derzeit ist es der wärmste November seit 1761. Wenn es weiterhin ungewöhnlich warm bleibt, dann könnte der Monat diesen Spitzenplatz auch noch am Monatsende einnehmen. Da stellt sich so langsam die Frage: Wo bleiben eigentlich die für den November oftmals typischen ersten winterlichen Eskapaden. Die sind dieses Jahr einfach nicht in Sicht. Der US-Wetterdienst NOAA sieht für weite Teile Europas einen November der am Ende wohl bis zu 4 Grad zu warm ausfallen dürfte.
Auch für den Winter 2015/2016 stellt NOAA seit Monaten immer wieder aktualisierte Trends zur Verfügung. Und diese werden immer milder. Es scheint so, als würde Deutschland und Europa auf einen neuen Rekordwinter zusteuern. Und das nicht in Sachen Eis und Schnee, sondern bei Wärme und Niederschlägen.
Von dem seit Wochen in vielen Medien zitierten Jahrtausendwinter mit viel Schnee und Eis ist derzeit in den Berechnungen von NOAA rein gar nichts zu sehen. Durch die Bank hinweg sollen alle Monate, also Dezember, Januar und Februar deutlich wärmer als normal ausfallen.
Weiterhin beharrt das Klimamodell des US-Wetterdienstes NOAA auch auf einem deutlich zu nassen Winter. Im Vergleich zu den Vorwochen werden die Monate Dezember bis Februar sogar noch mal einen Tick nasser gerechnet. Weite Teile Europas sollen demnach deutlich mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt bekommen. Dann wäre zumindest die Dürre, die seit Monaten besonders in Süddeutschland herrscht beendet. Lokal wäre allerdings auch Hochwasser denkbar und zumindest in den Hochlagen der Alpen könnte das auf heftige Schneefälle im Laufe des Winters hindeuten.
Das könnte wieder einer dieser typischen Westwindwetter-Winter werden bei dem ein Sturmtief nach dem nächsten Deutschland streift oder überquert. Einzelne Orkane wären dabei natürlich nicht ausgeschlossen.
Echte meteorologische und wissenschaftliche Abschätzungen deuten derzeit eher auf einen Jahrhundert-November hin und zwar aufgrund seiner extrem hohen Temperaturen. Von einem Jahrhundert- oder gar Jahrtausendwinter ist weit und breit in seriösen Abschätzungen nichts zu sehen.
Ganz im Gegenteil, wenn sich der aktuelle Klimatrend für den kommenden Winter bestätigt könnte es statt einem der kältesten eher einer der mildesten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werde. Wirklich wissen tun wir das aber erst Ende Februar. Dann wird nämlich erst die Bilanz des meteorologischen Winters 2015/2016 gezogen...