Gäste
Der Winter zeigt seine Zähne
Was hat der aktuelle Winter nicht schon alles gesehen: Massive Schneefälle in den Alpen, Regen, Tauwetter, Hochwasser und Sturm. Auch gab es einige neue Tages- sowie auch Monatshöchstwertrekorde. Was fehlte ist vor allem die Sonne, aber auch die große Kälte, oder zumindest flächendeckend Frost.
Nun will sich beides zu Beginn des letzten Wintermonat zeigen. Grund ist zum einen eine sich aufbauende Hochdruckbrücke von den Azoren bis nach Südskandinavien und zum anderen Tief Kari, das auf seiner Rückseite polare Luft zu uns bis an die Alpen drückt. Folgen sind sukzessive Rückgänge der Temperaturen, sinkende Schneefallgrenzen, etwas Schnee und zum Teil auch später Dauerfrost.
Schon am Freitag zeigen sich die ersten Anzeichen eines Wetterwechsels. Mit einer auf Nord drehenden Strömung gelangt zunächst in der Höhe, später auch am Boden kalte Luft polaren Ursprungs zu uns. Das bedeutet im Norden wechselhaftes Schauerwetter mit Regen, Schnee und Graupel. Im Süden ist es überwiegend Schnee. Dabei muss vorübergehend mit Glätte gerechnet werden. Das gilt jedoch auch im Norden, insbesondere beim Übergang von etwas Schnee zu Regen in den Vormittagsstunden in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und später auch im Mecklenburg-Vorpommern. In Vorpommern kann es bei Höchstwerten um +1 Grad den ganzen Tag über schneien wogegen es an der Ems sowie am Nieder-und Oberrhein mit 5 bis 7 Grad deutlich milder zugeht und hier auch eher mit Regen zu rechnen ist. Etwas mehr Chancen auf Sonnenschein kann man sich in einem breiten Streifen zwischen Schwäbischer Alb und Oberpfälzer Wald machen, doch im Laufe des Nachmittags nimmt auch hier die Bewölkung zu.
Am Samstag sickert mehr und mehr kalte Luft mit nördlicher Strömung ein, sodass es schon im Süden verbreitet und im Osten Deutschlands gebietsweise zu leichten Luftfrost kommen kann. Weiter im Westen und Nordwesten sorgen Wolken und Schauer für etwas höhere Temperaturen, wenngleich es auch hier zu Bodenfrost kommen kann. Insgesamt muss verbreitet mit Glätte im Morgen gerechnet werden. Tagsüber ist es überall recht wechselhaft mit meist dichten Wolken und wiederholten Schnee- oder Schneeregen oder Graupelschauern und zeitweise kurzen freundlichen und somit auch trockenen Abschnitten. Dabei steigt die Quecksilbersäule auf 2 bis 4 Grad und erreicht nur mit Müh und Not im Osten über die 5-Grad-Marke. Doch das ist noch nicht das Ende von der Kältewelle sonders der Anfang.
Am Sonntag setzt sich mehr und mehr das Skandinavienhoch durch und die Luft kommt vermehrt aus östlichen, beziehungsweise nordöstlichen Richtungen. Somit trocknet die Luft in Deutschland allmählich ab und die Chancen steigen überall auf mehr Sonnenschein. Aber die Temperaturen bleiben dagegen im Keller und gebietsweise muss auch noch mit Schnee- oder Schneeregenschauern gerechnet werden. Insgesamt liegen die Höchstwerte von Ost nach West bei 0 bis 4 Grad, wobei es im Osten und Nordosten einige Orte geben kann, wobei die Quecksilbersäule nicht über die 0-Grad-Marke klettert – also Dauerfrost.
Dieser Frost sickert auch in der kommenden Woche weiter ins Landesinnere. Schon in der Nacht zum Montag zeigen viele Thermometer leichte bis mäßige Frosttemperaturen von -2 bis -8 Grad. Über Schneeflächen in den Mittelgebirgen kann das auch in den strengen Frostbereich von unter -10 Grad hinaus laufen. Auch Tagsüber zeigt sich der Montag frostig. Dabei reichen die Temperaturen im Westen des Landes nur knapp über der 0-Grad-Marke. In der Osthälfte steht dabei schon verbreitet Dauerfrost auf dem Programm. Dazu zeitweise auch mal dichtere Wolken mit etwas Schnee oder Schneegriesel. Große Schneemengen werden aus Osten und Nordosten nicht erwartet.
Zum Dienstag haben wir es aller Voraussicht nach mit verbreitet Dauerfrost zu tun, wobei auch die Tiefstwerte vielerorts unterhalb der -5 Grad-Marke liegen. Tagsüber schaffen es dagegen nur einige Orte an Rhein und Mosel über die 0-Grad-Marke. Dagegen zeigt sich das Wetter vielerorts von seiner besten Seite. Trockene kontinentale Luft macht es möglich. Blauer Himmel, Frost und Sonnenschein. So stellen sich viele den Winter vor. Dazu noch Raureif am Geäst – herrlich.
Bis einschließlich kommenden Donnerstag wird sich die Kälte wie ein Bollwerk gegen die milderen Luftmassen aus dem Westen stellen und somit bleibt es auch bis dahin überwiegend trocken und auch freundlich, jedoch Kalt. Seen können in dieser Zeit mehr und mehr zu frieren, und so steigen die Chancen auf ein Eisvergnügen. Wie lange sich die Kälte gegen die Milderung von Westen her noch behaupten kann, ist jedoch noch nicht vorher zu sagen. Jedenfalls zeigt sich der Winter zu Beginn des Februars von seiner schönen, aber auch von seiner gefährlichen Seite.
Achtung: Das Eis auf den Seen und Flüssen kann meist nach so kurzer Frostphase nur wenige Lasten tragen. Es droht Einbruchgefahr! Bei Tiefstwerten unter -5 Grad steigt dazu der Kältestress bei Mensch und Tier.