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Ex-Hurrikan Oscar kommt – was bedeutet das für Europa?
Über dem zentralen Atlantik dreht derzeit Kategorie-1-Hurrikan Oscar seine Kreise. Seine Zugbahn ist dabei klar: Bis Sonntag kommt Oscar in Richtung Nordwesteuropa voran und könnte zunächst für eine kräftige Warmluftzufuhr, später zwischen Großbritannien und Norwegen für reichlich Regen sorgen.
Ziemlich unauffällig, weil ohne jegliche größere Schäden, hat sich Hurrikan Oscar in den vergangenen Tagen über dem Atlantik gebildet und weiterentwickelt. Nach einem zunächst westlichen Kurs drehte er im Verlauf auf Nord und zog weit östlich der Bermuda-Inseln vorüber. Nun hat er seinen Kurs erneut korrigiert und eine nordöstliche Zugbahn eingeschlagen, deren Endziel der Nordwesten Europas sein dürfte. Je weiter Hurrikan Oscar nach Norden und damit in kühlere Gewässer vorankommt, desto schwächer wird er. Ab morgen gilt er daher dann als Ex-Hurrikan. Zum Wochenende, so die aktuellen Berechnungen, erreicht er die Gewässer zwischen Island und Schottland – möglicherweise könnte das Zentrum von Oscar genau über den Färöer-Inseln liegen.
Über die zugehörige Warmfront gelangt am Samstag ein Schwall sehr milder Luft zu den Britischen Inseln, nach Frankreich und ins zentrale Mitteleuropa. Da sich über Deutschland aber gleichzeitig ein Hochdruckgebiet erstreckt, wird am Sonntag eine mögliche Wetteraktivität durch die nahende Kaltfront bei uns geblockt. Stattdessen beschränken sich die teils kräftigen Regenfälle und stürmischen Böen auf den Westen und Nordwesten Europas. Bei uns sorgt das Hoch in Verbindung mit der milden Luft und der vorangeschrittenen Jahreszeit für einen Mix aus zähen Nebel- oder Hochnebelfeldern und Sonnenschein. Ex-Hurrikan Oscar hat in unseren Gefilden also nur indirekten Einfluss.