Die Herbst- und Wintermonate in Mitteleuropa sind normalerweise geprägt von Tiefdruckgebieten, die Stürme und Regen mit sich bringen. Doch aktuell hat sich ein kräftiges Hochdruckgebiet über uns festgesetzt. Dies hat deutliche Auswirkungen auf das Wettergeschehen und sorgt für eine überraschend ruhige Phase. Der nachfolgende Text beleuchtet, warum das Hoch so stabil ist, wie es die Wetterlage beeinflusst und was das amerikanische Wettermodell GFS für die kommenden Wochen voraussagt.
Stabiler Hochdruck und seine Auswirkungen
Ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa bedeutet, dass sich die Luft in großen Höhen abkühlt, absinkt und sich am Boden anstaut. Dadurch erhöht sich der Luftdruck. Diese hohen Luftdruckverhältnisse wirken wie eine Barriere und halten Tiefdruckgebiete mit ihren stürmischen Winden und feuchten Wetterfronten von Mitteleuropa fern. Das Ergebnis: kaum Regen, wenig Wind und eine klare, stabile Wetterlage. Sonne, Wolken und Nebel sind angesagt.
Im Herbst und Winter, wenn sich normalerweise Tiefdruckgebiete aneinanderreihen und für stürmische Verhältnisse sorgen, ist das Hochdruckgebiet ein außergewöhnliches Phänomen. Die aktuell fehlenden Tiefdruckgebiete verhindern die typischen Herbst- und Winterstürme, die normalerweise durch den hohen Temperaturunterschied zwischen den Polar- und Tropenregionen entstehen. Dieser Temperaturkontrast führt normalerweise zu starken Druckunterschieden und damit zu intensiven Stürmen – doch das Hoch blockiert diese Entwicklung.
Warum Herbst und Winter oft stürmisch sind
Die stürmischen Bedingungen im Winterhalbjahr entstehen größtenteils durch den starken Temperaturunterschied zwischen der kalten Polarluft und der wärmeren tropischen Luft. Dieser Kontrast erzeugt starke Druckunterschiede, die wiederum zu einem erhöhten Druckgradienten führen. Ein höherer Druckgradient bedeutet intensivere Winde und letztlich auch stärkere Stürme. Wenn jedoch, wie derzeit, ein kräftiges Hochdruckgebiet über einer Region liegt, kann sich dieser Druckgradient nicht aufbauen, und die Stürme bleiben aus.
Prognose für die kommenden Wochen
Laut der aktuellen Prognose des amerikanischen Wettermodells GFS ist in den nächsten Wochen weiterhin kein Sturm in Sicht. Bis zum 17. November zeigen die Vorhersagen höchstens gelegentliche Windböen an der Küste. Ein starker Sturm scheint aber nicht im Bereich des Möglichen zu liegen, solange das Hochdruckgebiet bestehen bleibt.
Die kommende Zeit wird also vor allem ruhig und eher trocken verlaufen. Wer mit herbstlichen Stürmen gerechnet hat, wird sich gedulden müssen – oder sich über die seltene Ruhephase freuen.