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Die Eisheiligen kommen – ab Freitag drohen Temperatur- und Wettersturz
Das erste Maiwochenende steht ganz im Zeichen kalter Polarluft. Bei teils einstelligen Höchstwerten dominieren dichte Wolken mit Regen, Gewittern, Graupel und sogar Schnee. Die Eisheiligen sind in diesem Jahr offenbar etwas früher dran.
Bei den Eisheiligen handelt es sich um eine sogenannte meteorologische Singularität, also eine Witterungserscheinung mit kalendermäßiger Bindung. Sie sind eine volkstümliche Bezeichnung für bestimmte Tage im Mai, an denen Kälteeinbrüche für Frostschäden sorgen können. Dies liegt daran, dass die frostige Luft dann mit einer sehr frostempfindlichen Vegetationsperiode zusammenfällt. Genau solch eine Wetterlage mit ziemlich kalter Luft steht uns also zum ersten Maiwochenende bevor. Dabei zapft tiefer Luftdruck über Skandinavien die Polarluft an und schiebt diese über die Nordsee nach Mitteleuropa. In der Nacht zum Samstag könnte dann die kälteste Luft genau über Norddeutschland liegen und dort sogar für etwas Schnee sorgen, während tagsüber dann meist Regen-, Graupel- und Gewitterschauer im Flachland niedergehen und sich der Schnee auf die Mittelgebirge beschränkt. Auch der Sonntag bringt keine Wetterbesserung. Bei maximal 7 bis 14 Grad sind weiterhin Regengüsse, im Bergland Schneeschauer unterwegs. In den Nächten droht vielerorts leichter Frost. Empfindliche Pflanzen sollten daher besonders geschützt werden, beispielsweise durch Vlies oder Bastmatten. Erst am Dienstag geht es den Modellrechnungen zufolge von Westen her langsam wieder aufwärts.
Kalendarisch sind die Eisheiligen übrigens die Tage vom 12. bis 14. Mai. Dies sind die Tage des Heiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius. In Norddeutschland zählt man noch den 11. Mai (Heiliger Mamertus) und in Süddeutschland den 15. Mai (Kalte Sophie) hinzu. Offenbar verfrühen sich die Eisheiligen in diesem Jahr etwas.