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Die "Atempause der Klimaerwärmung" ist vorbei, wetten dass?

Das Jahr 2014 könnte in Deutschland den aktuellen Berechnungen zufolge das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 werden. 2000 und 2007 waren bisher die wärmsten Jahre. In beiden Jahren betrug der Durchschnitt rund 9,9 Grad.Dieses Jahr könnte zum ersten Mal eine 10 vor dem Komma stehen. Sicherlich werden sich dazu bald auch die Klimaexperten zu Wort melden. Immerhin wäre es nun an der Zeit die Atempause der Klimaerwärmung für beendet zu erklären.

Immerhin passen die Klimapäpste weltweit ihre Prognosen regelmäßig den aktuellen Wetter- und Klimaentwicklungen an. Das geht soweit, dass sich wahrscheinlich manch einer schon die Frage stellt, ob hier das Klima den Expertenprognosen folgt oder die Prognosen dem Klima.

Manchmal könnte man wirklich meinen letzteres sei der Fall.

Nach den teils stürmischen und zeitweise milden 90er Jahren wurde im April 2000 von führenden Klimaforschern die Losung ausgeben, dass es in Deutschland zukünftig keine Winter mehr mit Eis und Schnee geben würde. Die Sommer sollten zudem immer heißer und trockener werden.

Das lief in den Folgejahre dann auch ganz gut für die Klimawissenschaftler. Im Jahr 2003 gab es dann auch noch den heißesten und trockensten Sommer seit 1881. Die Forscher sahen sich bestätigt. Es sollte für die Klimapäpste noch besser kommen: der Winter 2006/2007 wurde der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 130 Jahren. Wieder sah man sich bestätigt.

Doch in den Folgejahren lief dann scheinbar etwas schief. Der Winter 2008/2009 fiel kälter als im langjährigen Mittel aus. Der Januar 2010 wurde extrem eisig und die Temperaturen lagen rund 3 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt. Der Dezember 2010 packte noch eins drauf und wurde zum kältesten Dezember seit 1969. Hinzu kamen Schneemengen wie sie in vielen Städten noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen beobachtet wurden.

Auch der Winter 2010/2011 fiel kälter als im langjährigen Mittel aus. Der Februar 2012 brachte in ganze Europa eine extreme Kältewelle mit europaweit mehr als 600 Toten. Der Winter 2012/2013 schien dann gleich gar nicht enden zu wollen. Der März 2013 fiel um über 3 Grad zu kalt und frostig aus.

Zurück zum Sommer: Nach dem Jahrhundertsommer 2003 wurde nie wieder ein Sommer so heiß und trocken. Ganz im Gegenteil. Von den nachfolgenden 11 Sommer fielen 7 teils deutlich zu nass aus.

Die Klimaexperten mussten nun schnell umdenken. Das ging sogar soweit, dass sich während des rund drei Grad zu kalten Januars 2010 ein Klimaexperte genötigt sah von einer "Atempause der Klimaerwärmung" zu sprechen.

Als der Winter sich Anfang 2013 schier ewig zu ziehen drohte wurden neue Theorien entdeckt: Das durch die Erderwärmung schmelzende Eis am Nordpol könnte schuld daran sein, dass die Winter in Europa kälter werden. Zukünftig könnten die Winter häufiger kalt und schneereich werden.

Dann aber kam der Winter 2013/2014 und der wurde plötzlich gar nicht mehr normal oder zu kalt, sondern 3 Grad zu warm und belegte damit wieder einen Spitzenplatz bei den wärmsten Wintern. Schnee und Eis waren weitgehend Fehlanzeige. Zu allem Überfluss scheint sich nun auch noch abzuzeichnen, dass das Jahr 2014 das wärmste Wetterjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 130 Jahren werden könnte.

Nun wartet die Menschheit gespannt auf die nächste Ansage der Klimaexperten.

Ich habe irgendwie das Gefühl sie wird in etwa so lauten: Die Atempause der Klimaerwärmung ist vorbei, wetten dass?

Quellen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/winter-ade-nie-wieder-schnee-a-71456.html

http://www.fr-online.de/panorama/interview-mit-mojib-latif--erwaermung-macht-eine-art-atempause-,1472782,2903812.html

http://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-28030/das-paradox-der-klimaerwaermung-deutsche-muessen-sich-dauerhaft-auf-extreme-winter-einstellen_aid_855694.html