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Deutschland zwischen den Jahreszeiten
Die ganz erhebliche Temperaturspanne bleibt auch in den nächsten Tagen ein Thema für unser Land. Während im Südwesten und Westen der Vorfrühling zaghaft mit Werten im untersten zweistelligen Bereich anklopft, müssen wir uns an der Ostsee mit 2 bis 5 Grad begnügen.
Was die Wetterküche auch immer unternimmt, bislang bleibt die kritische Nähe des Nordostens unseres Landes zu spätwinterlich kalter Luft erhalten. Zudem wirken Nord- und Ostsee mit ihren niedrigen spätwinterlichen Temperaturen als Kühlschrank für die Inseln und die Küstenregion, solange der Wind vom Meer kommt.
Kein Wunder also, dass sich die Temperaturen im äußersten Nordosten schwer tun. In den nächsten Tagen kommen beispielsweise auf Rügen die Werte kaum über 3 Grad hinaus. Zudem fällt hier stellenweise Schnee, besonders in der Nacht auf Donnerstag. Und bei Werten um den Gefrierpunkt wird es nachts örtlich glatt!
Noch bis zum Osterwochenende schwebt das Damoklesschwert eines Winterrückfalls nicht nur über der Ostseeregion. Vielmehr kann die kalte Luft nördlich davon jederzeit bei geeigneter Zugbahn von Tiefdruckgebieten angezapft und südwärts zu uns in Bewegung gesetzt werden. In der Woche nach Ostern können wir auf ein steigendes Temperaturniveau hoffen, doch das ist nur ein grober Trend.
Ob dann die Temperaturunterschiede zwischen dem Südwesten und dem Nordosten kleiner werden, ist jedoch noch fraglich. Dazu müsste sehr milde Luft aus Süd, Südost oder Ost kommen und sich bis zu den Inseln durchsetzen, die kalte Luft also deutlich nach Norden zurückdrängen. Südliche bis östliche Winde an den Küsten und auf den Inseln würden den Einfluss der Meeresoberflächentemperaturen auf die Höchstwerte stark verringern und auch dort für deutlich steigende Temperaturen sorgen.