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Deutschland kann auch Sommer: Die bisher heißesten Tage 2024 gibt es zur ersten EM-Woche!

Das europäische Wettermodell simuliert unter anderem eine Wetterlage, die für hochsommerliche Hitze im späteren Verlauf des Juni sorgen wird. Dies bedeutet gute Aussichten für alle Sommerliebhaber.

Aber auch zeitnah, also ab morgen, wird es erst einmal zu einem regelrechten Hitze-Intermezzo kommen. Aufgrund heißer Luftmassen aus Nordafrika, die ein Sommerhoch über dem südöstlichen Europa dank seiner im Uhrzeigersinn drehenden Rotation nach Deutschland pumpt, werden in den nächsten Tagen Temperaturen erreicht, die die 30-Grad-Marke überschreiten. Aber Vorsicht ist geboten, denn es kommt zu einem hoch explosiven Gemisch an Luft über Deutschland.


Denn die alleinige Verantwortung für das Wetterspiel der kommenden Woche liegt nicht nur bei dem Hochdruckgebiet im Mittelmeerraum. Ein Druckgebilde tiefen Luftdrucks, welches sich beim Golf von Biskaya verorten lässt, hilft ebenfalls mit seiner Drehung beim Zuzug der sehr warmen und feuchten Luft aus Afrika. Dieses Tief gehört zu einem Luftmassentrog, dessen treibende Kraft ein Tief zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien ist. Und genau jene Großwetterlage, oder vielmehr Druckverteilung, hat zur Folge, dass die Hitze aus dem Südwesten nicht bis in den Nordwesten gelangen kann. Sie wird von atlantisch frischer Luft gestoppt. So wird in der nächsten Woche Deutschland von Luftmassen geflutet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dementsprechend wird das bestimmende Wetterthema der kommenden Woche nicht nur die „bisher heißesten Tage des Jahres 2024" sein. Einiges an Aufmerksamkeit werden mit Sicherheit Unwetter generieren, denn es steht uns eine Unwetter-Woche bevor, mit zum Teil schweren Gewittern und heftigen Starkregenereignissen.

Der markanteste Temperatursprung wird südlich einer Linie vom Saarland bis nach Brandenburg dank der Südwestströmung zu verzeichnen sein. Bereits am Montag gibt es im Süden und im Osten Temperaturen von bis zu 27 Grad, mit Durchzug einiger Wolkenfelder, aber auch einigem an Sonnenschein. Ab dem Nachmittag steigt in diesen Landesabschnitten das Wärmegewitter-Risiko, die vereinzelt heftig ausfallen können. Vom Norden bis zur Mitte sind Schauerwolken unterwegs. Eingelagert in den Schauern können ebenfalls Gewitter sein, die Starkregen mit sich bringen. Die Höchstwerte erreichen im Norden nicht die 20-Grad-Marke. In der Mitte kann sich die Luft bei größeren Wolkenlücken und Sonnenunterstützung auf bis zu 25 Grad erwärmen.

In der Nacht zu Dienstag gibt es einen Wolkenaufzug vom Westen her, der das ein oder andere Gewitter in petto hat. Im Süden und Osten sorgt der hohe Luftdruck für eine trockene Nacht unter einem wechselhaft bewölkten Himmel. Die Tiefstwerte in der Nacht siedeln sich bei 16 bis 10 Grad an.

Am Dienstag gibt es dank der sich vom Westen her ausbreitenden Wolken Regengüsse bis in den Nordosten, unter anderem können diese bereits gewittrig ausfallen. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 20 und 26 Grad. Im Anschluss kommt es zu einer weiteren Unwetterlage, die sich diesmal von Baden-Württemberg bis nach Vorpommern ausbreitet. Orographisch bedingt, bzw. unterstützt, können diese Unwettercharakter im Bergland erlangen. Im Süden, insbesondere im Südosten, gibt es viel Sonnenschein mit Temperaturen von 26 bis 31 Grad. In den Alpen gibt es föhnbedingten Wind.

In der Nacht zum Mittwoch gibt es schließlich auch südlich des Mains einige Regengüsse, unter anderem bilden sich einzelne Gewitter. Im Osten werden die Regenwolken von einer aus dem Westen herannahenden dichten Bewölkung ersetzt. Die Frühwerte liegen zwischen 18 und 11 Grad.

Am Mittwoch legt sich ein breites Regenband über Deutschland, mit einer Reichweite vom Südwesten bis zur polnischen Grenze. In diesen Landesteilen liegen die Tageshöchstwerte bei 21 bis 27 Grad. An der Nordsee reißen die Wolken auch mal für längere Zeit auf und die Luft erreicht Maximalwerte von gerade mal 16 bis 21 Grad. Im Süden, zum Teil mit Föhnunterstützung, kommt es lokal zu einem Hitzetag und Quellwolkenbildung mit Temperaturen, die über 30 Grad liegen.

Am Donnerstag zeigt der Wettertrend der Modelle ein herannahendes Unwettertief an, welches sich bereits zur Donnerstagnacht mit kräftigen Gewittern im Westen und Südwesten zeigen wird. Die Frühwerte liegen landesweit in einer Range von 18 bis 8 Grad.

Am Donnerstag können sich Unwetter in der Südosthälfte bilden. Diese besitzen Potenzial für heftigen Starkregen, Sturmböen oder schwere Sturmböen und Hagel. Die Temperaturen sind am frischesten in der Nordhälfte und liegen zwischen 18 und 25 Grad. In der Südhälfte wird es warm bis schwül-heiß, mit Werten von 25 bis 32 Grad. In der Nacht zum Freitag sinken die Temperaturen auf 18 bis 9 Grad.

Am Freitag betrifft die Unwettergefahr den Osten und den Süden. Aber auch im Westen kann es zu einzelnen Gewittern kommen. Die Maximalwerte reichen von 20 Grad in Küstennähe bis zu 31 Grad im Osten. In der Nacht fallen die Temperaturen auf 17 bis 12 Grad.

Am Samstag kommt es zur Entspannung, was die Unwetterlage betrifft, und landesweit vermehrt zu größeren Aufheiterungen. Nur in Alpennähe können sich einzelne Gewitter im Verlauf des Tages bilden. Die Luft erwärmt sich auf 16 bis 27 Grad.

Die aktuelle Wetterentwicklung ist also mit Spannung zu beobachten, denn zum einen sind die zeitlich nahen Wettergeschehnisse mit erheblichen Unwetterwahrscheinlichkeiten verbunden, und die ferneren Wetterereignisse nicht eindeutig in den Simulationen abzulesen. Was den Sommer anbelangt und eine aufkommende große Hitze, wird in den Wettermodellen momentan allenfallsmit einer Eventualität eines Aufbaus eines stabilen Hochdrucksystems über Deutschland angedeutet.