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Der Westen in der Dürrefalle - wie lange noch?
Trotz erklecklichen Luftdruckfalls über unserem Land seit Dienstag bleibt das lebensspendende Nass von oben mit Ausnahme der Küstenregion Mangelware. Besonders der dürregeplagte Westen und Südwesten warten vergebens.
Grund für die anhaltende Regenflaute ist die Nähe des Westens und Südwestens unseres Landes zu hohem Luftdruck über dem Ostatlantik nahe der Britischen Inseln und die relative Ferne der dominierenden Tiefs über dem Baltikum, Weißrussland oder Nordskandinavien. Hinzu kommt die nach wie vor zu trockene Luft in Interaktion mit den trockenen Böden. Aus den Wolken fallender Regen verdunstet nicht selten, bevor er den Boden erreicht.
Tief Tina südlich von Island schlägt in den nächsten Tagen einen Südostkurs ein und wandert in Richtung Baltikum. Ein Ableger von Tina folgt und legt sich am Samstag mit kälterer Luft im Gepäck über Mitteleuropa. Bis dahin bleibt für den Westen und Südwesten Deutschlands alles wie gehabt, die Regenausbeute ist verschwindend gering oder fällt komplett aus. In Anbetracht der Dürre ergibt sich also keine Entspannung, im Gegenteil.
Gleichzeitig zielt aber die Hauptstoßrichtung der nun vordringenden frühwinterlich kalten Polarluft westlich von uns nach Süden ins westliche Mittelmeer. Damit werden die Karten am Wochenende neu gemischt, die Luftdruckverteilung über Europa ändert sich grundlegend. Über dem Golf von Genua bildet sich ein kräftiges Tief, eine sogenannte Vb-Lage bahnt sich an.
Ob ein Teil oder gar der Hauptteil des Tiefs einen Nordkurs einschlägt und unser Land mit viel Regen, auf den Höhen auch teilweise mit Schnee, überquert, müssen wir noch abwarten. Die Berechnungen sind noch reichlich unsicher. Je nach genauer Zugbahn ergeben sich für uns erhebliche Unterschiede in Sachen Regenmengen und Schneefallgrenze, betont wetter.net.
Daher besteht für den Westen und Südwesten eine reelle Chance auf ein Ende der Dürre, doch mehr auch nicht. Wandert das Tief etwas östlicher, dann geht die dürregeplagte Region abermals leer aus. Dagegen können für den Süden und Südosten nicht unerhebliche Regen- und Schneemengen als sicher gelten.