Das bevorstehende Weihnachtsfest wird – bis auf die Hochlagen – erneut mild, wolkenreich und zeitweise nass. Dazu gibt es starken Windböen, die sich vor allem am zweiten Weihnachtstag in einem kräftigen Sturm manifestieren können. Dass sich der Sturm zu einem klimahistorischen Großereignis entwickelt, wird eher nicht der Fall sein, doch für die weiteren Wetterentwicklung könnte der Sturm dennoch relevant sein, denn es wird wieder kältere Luft angezapft.
Blickt man einmal in die Vergangenheit, so ist festzustellen, dass schwere Stürme, Erdbeben und Kältewellen schon häufiger den zweiten Weihnachtsfeiertag geprägt haben. Auch wenn es keinerlei Verbindung zwischen den Begebenheiten und dem Datum gibt, da solche Katastrophen dem Prinzip Zufall unterliegen, so lässt sich dennoch eine Häufung schwerer Ereignisse feststellen, die hier kurz dargestellt werden:
- Im Jahr 838 gab es an der Nordseeküste eine heftige Sturmflut, infolge dessen rund 2500 Menschen starben. Zudem entstand durch die Sturmflut die Leybucht, die zweitgrößte Bucht in Ostfriesland.
- Am 26. Dezember 1939 bebte in der türkischen Stadt Erzincan die Erde mit einer Stärke von 7,8. Mindestens 30.000 Menschen kamen damals ums Leben.
- Ab dem 26. Dezember 1996 machte sich eine extrem heftige Kältewelle in Osteuropa breit. Sie dauerte bis zum 8. Januar 1997 und hatte einen wirtschaftlichen Gesamtschaden von 795 Millionen Euro zur Folge. Außerdem führte sie zu einer wirtschaftlichen Krise mit Aufständen in Bulgarien.
- Nur zwei Jahre später, am 26. Dezember 1999, fegte der Orkan Lothar mit Spitzenböen von bis zu 272 Kilometern pro Stunde (gemessen auf dem Hohentwiel bei Singen) von der Biskaya über Mitteleuropa hinweg und brachte vor allem in Nordfrankreich, Süddeutschland, der Schweiz und Österreich enorme Schäden. 110 Menschen kamen beim Sturm selbst und bei den anschließenden Aufräumarbeiten ums Leben.
- Im Jahr 2003 kam es am 26. Dezember zu einem schweren Erdbeben im Südosten des Irans in der Provinz Kerman. Die Stärke wurde mit 6,6 auf der Richter-Skala angegeben. Vor allem die Stadt Bam wurde zu großen Teilen zerstört; mindestens 26.000 Menschen starben, mehr als 30.000 wurden verletzt.
- Nur ein Jahr später hat sich eine der größten Naturkatastrophen der jüngsten Geschichte ereignet, als ein Erdbeben der Stärke 9,1 im Indischen Ozean einen Tsunami auslöste. Durch das Erdbeben und den Tsunami kamen mehr als 230.000 Menschen ums Leben. Neben Indonesien waren Malaysia, Myanmar, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Indien, Bangladesch, die Malediven, Kenia, die Seychellen, Somalia und Tansania sowie La Réunion betroffen.
- Am 26. Dezember 2006 folgte vor der Südküste Taiwans ein weiteres Erdbeben, dessen Magnitude mit 7,1 angegeben wird. Glücklicherweise hielten sich dabei die personellen Schäden in Grenzen. Allerdings wurden mehrere Seekabel, die die elektronische Datenkommunikation in Südost- und Ostasien ermöglichen, zerstört.