wetter.net

Bekommt Europa einen milden Sturmwinter 2016/2017?

Zahlreiche Klimamodelle von internationalen Wetterdiensten deuten für Europa und Deutschland einen milden und stürmischen Winter 2016/2017 an. Ein krasser Widerspruch zur derzeitigen Polarwirbel-These eines Eiswinters.Zahlreiche staatliche, aber auch private Wetterdienst veröffentlichen in diesen Wochen wieder ihre Jahreszeitentrends für den kommenden Winter. Der US-Wetterdienst NOAA geht dabei von einem "zu milden" Winter für Deutschland aus. Der US-Wetterdienst sieht sogar für nahezu alle Regionen Europas einen zu warmen Winter.

Einer der größten privaten Wetterdienste der USA sieht zudem für unsere Breiten neben viel milder Luft sogar ein hohes Potential für starke Winterstürme.

Vieles deutet also wiedermal auf einen typischen Westwindwetter-Winter hin. Das heißt, die Tiefs kommen vom Atlantik zu uns, bringen dabei milde Luft und eben auch viel Wind mit. So etwas birgt häufig ein hohes Potential für stramme Winter-Orkane. Die bekamen wir in den vergangenen Jahren ja immer wieder ab.

Der private US-Wetterdienst AccuWeather sieht ebenfalls für weite Teile West- und Mitteleuropas einen zu milden Winter und vor allen Dingen einen recht stürmischen Winter. AccuWeather hatte übrigens bereits im vergangenen Mai vor schweren Unwettern mit Sturzfluten bei uns in Deutschland gewarnt und lag damals sehr gut. Wir erinnern uns an die Bilder der Sturzfluten in Baden-Württemberg und Bayern aus vergangenem Juni.

Weiter heißt es für den Winter 2016/2017: "The greatest threat for damaging winds will be across Belgium and the Netherlands as well as central and northern Germany. Areas that are most likely to experience a damaging wind storm include Brussels, Belgium, Amsterdam, Netherlands and Hamburg and Berlin in Germany."

Es werden demnach auch bei uns in Deutschland schadensträchtige Sturmereignisse erwartet. In den vergangenen Jahren hatten wir immer wieder im Winter mit besonders schweren Orkantiefs zu tun. Das könnte sich also wiederholen.

Die richtig eisige Kälte soll sich demnach im kommenden Winter auf Osteuropa und Russland beschränken.

WIDERSPRUCH ZUR AKTUELLEN POLARWIRBEL-DISKUSSION!

Die führenden Klimamodelle stehen im krassen Widerspruch zur Theorie eines schwächelnden Polarwirbels, der Deutschland einen extrem eisigen und schneereichen Winter 2016/2017 bescheren soll. Auf zahlreichen Wetterportalen geistern derzeit diese Meldungen umher.

Kein einziges renommiertes Klimamodell folgt derzeit dieser These.

Das ist auch kein Wunder, denn fachlich ist es nicht seriös sich nur auf das Verhalten des Polarwirbels zu verlassen und allein daraus, dann einen Trend für den Winter abzulesen. Es sind vielmehr eine ganze Reihe von einzelnen Komponenten die in der Summe einen Einfluss auf das europäische Winterwetter haben.

Wir hatten schon Winter mit einem schwachen Polarwirbel die fielen letztlich ebenfalls mild aus. Dagegen gab es auch schon Winter mit einem starken Polarwirbel und der Winter wurde dann trotzdem kalt.

Fazit: Das Verhalten des Polarwirbels allein sagt rein gar nicht über den kommenden Winter aus! Führende Klimamodelle die eine ganze Fülle von verschiedene Komponenten beleuchten die einen Einfluss auf das Winterwetter haben könnten, kommen zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Mildwinter am größten ist.