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Aufräumarbeiten auf dem Balkan
Beschwerlich ist die Lage für die Helfer in den schwer zugänglichen Bergregionen und gefährlich. Das Schlimmste konnte vermieden werden, doch die Region ist über Jahre hinaus in Mitleidenschaft gezogen.Europa hat das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb eines Jahres heimgesucht. Diesmal traf es vor allem die Balkanstaaten des ehemaligen Jugoslawiens, aber auch Rumänien und Ungarn. Kalte Winde in höheren Luftschichten trafen auf feuchtwarme Mittelmeerluft am Boden. Das verursachte sintflutartige Regenfälle, verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche. Ganze Landstriche standen und stehen noch immer teilweise unter Wasser. An einigen Stellen regnete es über 6 Tage hinweg. Das Zehnfache der sonst für den Mai im Gebietsmittel üblichen Regenmenge kam dort binnen weniger Tage vom Himmel. Die Orografie verstärkte in Form von Gebirgen noch den Effekt.
Die immensen Schäden verglichen mit Mitteleuropa sind allerdings auch einem niedrigeren Standard beim Hochwasserschutz und einer daraus sich ergebenden erhöhten Verwundbarkeit geschuldet.
Während seit einigen Tagen die Pegel der kleineren Flüsse zurückgehen, ist die Lage an Save und Donau in der ersten Wochenhälfte immer kritischer geworden. Die Deiche sind durchweicht, hunderttausende Sandsäcke wurden zur Stabilisierung aufgeschichtet. Seit den Abendstunden des Mittwochs sinken nun auch an der Save wieder die Pegelstände, Serbiens Hauptstadt Belgrad atmet auf. Dennoch sind Rettungskräfte und Katastrophenschutz unermüdlich im Einsatz und gehen oftmals an ihre körperlichen Grenzen. Nach Behördenangaben sind 48 Menschen dem Hochwasser zum Opfer gefallen.
Doch es gibt noch weitere Probleme durch Altlasten. Mehr als 100.000 Landminen sollen sich noch in den Böden der ehemals verfeindeten Balkanstaaten stecken. Erdrutsche machen die Situation schwer kalkulierbar, so das Team von wetter.net. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr Tote als Folge der Unwetter zu beklagen sein werden.