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Arktische Eisschmelze führt zu kälteren Wintern

Es klingt paradox, aber manchmal hilft in der Natur geradlinige Logik offenbar nicht weiter. Eine Gruppe japanischer Wissenschaftler kommt nun zu einem ähnlichen Ergebnis wie zuvor Forscher des Alfred-Wegner-Instituts AWI in Bremerhaven.Nach den in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlichten Studien der Forscher von der Universität Tokio gibt es im Winter offenbar eine Verbindung zwischen einer abnehmenden Eisbedeckung im Arktischen Ozean und der Häufigkeit von über Asien entstehenden Hochdruckgebieten. Dehnen sich diese nach Westen aus, dann verhindern sie über weiten Teilen des europäischen Kontinents milde Westwindwetterlagen. Damit nimmt auch in Mitteleuropa die Wahrscheinlichkeit für kalte Witterungsabschnitte mit östlichen Winden zu.

Der beschriebene Effekt wird aber vermutlich eher vorübergehender Natur während des Umbruchs sein, der durch den weltweiten Erwärmungstrend ausgelöst wird. Das weitere Abschmelzen des arktischen Eises im Mittel über die Jahrzehnte wird demnach bei uns in Mitteleuropa zwischenzeitlich zu einigen Wintern beitragen, die ihren Namen verdienen.