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Altweibersommer
Hoch Kieron hat für Mitteleuropa den Altweibersommer im Gepäck. Rechtzeitig zum Wochenende macht er sich bei uns breit. Wie lange er durchhält, ist noch offen. Doch wo kommt der Begriff Altweibersommer überhaupt her?Der Begriff Altweibersommer leitet sich von Spinnfäden ab, mit denen eine bestimmte Spinnenart im Herbst unterwegs ist. Weil die Spinnfäden an graues Haar alter Frauen erinnern und weiben früher das Herstellen von Spinnweben bezeichnete, wurde der Zeit Ende September und Anfang Oktober der Begriff Altweibersommer zugeordnet. In Einzelfällen geht er nahtlos in den Goldenen Oktober über und dauert auf diese Weise mehrere Wochen ohne längere Unterbrechungen an.
Nach einer möglichen anderen Deutung könnte auch ein alter, schwacher Sommer hinter dem Begriff stecken. Wie auch immer, auf jeden Fall handelt es sich dabei um eine so genannte Singularität mit einer Eintreffwahrscheinlichkeit von rund 70%, ähnlich wie bei anderen Singularitäten wie beispielsweise dem Weihnachtstauwetter, den Eisheiligen, der Schafskälte oder dem Siebenschläfer.
Singularitäten sind Witterungsabschnitte, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit um ähnliche Zeiten herum im Jahr auftreten. In den USA ist der Witterungsabschnitt ab Ende September auch unter dem Begriff Indian Summer bekannt.
Nach aktuellen Berechnungen können wir ab Sonntag von relativ warmem und sonnigem Spätsommerwetter mit Höchstwerten von örtlich bis 26 Grad ausgehen. Allerdings wandern zwischen Montagabend und Dienstagabend Wolken mit ganz vereinzelten Schauern und Gewittern über uns hinweg. Danach verstärkt der Altweibersommer wieder seine Bemühungen. In der zweiten Hälfte der neuen Woche weist die Temperaturkurve ein wenig nach unten. Dann erwarten uns 15 bis 23 Grad.
Eine kleine Unsicherheit zum Ende der zweiten Wochenhälfte bleibt jedoch, falls sich, wie angedeutet, abermals Gebiete mit kalter Luft in höheren Luftschichten von ihrem Ursprungsgebiet über Nordeuropa lösen sollten, ein eigenwilliges, kaum berechenbares Eigenleben beginnen, nach Süden oder Südosten wandern und Zentraleuropa dabei streifen, so wetter.net.