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Achtung: die Nosferatu-Spinne flächendeckend in ganz Deutschland!

​Der meteorologische Hebst ist gestartet. Mit den herkömmlich sinkenden Temperaturen und steigender Luftfeuchtigkeit in dieser Jahreszeit, suchen nicht nur Menschen vermehrt Schutz in ihren eigenen vier Wänden, sondern auch ungebetene tierische Mitbewohner, insbesondere Spinnen. Diese Achtbeiner dringen nun häufiger in Wohnungen und Häuser ein. Und dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Nosferatu-Spinne zu den Gästen gehören wird.

Die Nosferatu-Spinne (*Zoropsis spinimana*), ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat sich inzwischen fast flächendeckend in Deutschland verbreitet. Eine aktuelle Studie, die Meldungen auf der Plattform NABU-naturgucker.de ausgewertet hat, zeigt, dass diese Art in fast allen Bundesländern vorkommt und neue Erkenntnisse über ihr Verhalten und ihre Lebensweise liefert. Diese Forschungsergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift *Frontiers in Arachnid Science* veröffentlicht.

Seit ihrer Entdeckung in Deutschland im Jahr 2005 hat sich die Nosferatu-Spinne bemerkenswert schnell ausgebreitet. Besonders auffällig war der Anstieg der Meldungen im Jahr 2022: Innerhalb weniger Wochen wurden über 25.000 Sichtungen gemeldet, und bis zum Jahr 2024 stieg diese Zahl auf rund 35.000 Meldungen von über 20.000 Menschen. Die Spinne ist inzwischen in fast allen Regionen Deutschlands zu finden. Eine Ausnahme bildet Mecklenburg-Vorpommern, wo sie noch selten vorkommt.

Die Untersuchung der Meldungen zeigte, dass die Spinne das ganze Jahr über in Deutschland aktiv ist, sowohl als erwachsene Tiere als auch als Jungspinnen. Im Winter zieht sie sich oft in Gebäude wie Wohnhäuser oder Garagen zurück, um die kälteren Monate zu überstehen. Besonders wertvoll waren für die Wissenschaftler die von den Nutzern hochgeladenen Fotos und Videos, die neue Erkenntnisse über das Verhalten der Spinne lieferten.

So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die Paarungsaktivitäten der Nosferatu-Spinne länger andauern, als man es von anderen Spinnenarten gewohnt ist. Auch die Entwicklungszeit ihrer Eikokons hängt stark von der Umgebungstemperatur ab. Zudem wurde dokumentiert, dass sich diese Spinnen gelegentlich von anderen Spinnen ernähren – und das sogar von solchen, die größer sind als sie selbst. Zu ihrer Hauptnahrung gehören aber auch kleinere Insekten wie Fliegen und Falter, wobei das Beutespektrum vermutlich noch vielfältiger ist.

Während über ihre Nahrung nun mehr bekannt ist, bleibt noch viel über ihre natürlichen Feinde im Unklaren. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, welche Tiere die Nosferatu-Spinne in Deutschland jagen oder fressen könnten.

Um die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne weiterhin zu verfolgen und besser zu verstehen, wird die Bevölkerung ermutigt, Sichtungen auf NABU-naturgucker.de zu melden. Dabei sind Fotos besonders hilfreich, da sie wichtige Informationen über das Verhalten und die Lebensweise der Spinne liefern können.